Gemeinsam gegen Waldbrände

Kleinere Wald- und Vegetationsbrände, die in der Vergangenheit räumlich sehr begrenzt und nur vereinzelt auftraten und die man bislang immer zügig unter Kontrolle bekommen konnte, sind in heißen Sommern inzwischen die Regel. Um diesen steigenden Gefahren des Klimawandels mit extremen Dürre- und Hitzeperioden begegnen zu können, sind erste Überlegungen im Rahmen eines kreisweiten Arbeitskreises Waldbrand in Richtung einer Interkommunalen Zusammenarbeit erfolgt, der sich aus Mitgliedern der örtlichen Feuerwehren zusammensetzt. Dabei wurde festgestellt, dass es einer gemeinsamen Taktik, Ausstattung und Ausbildung bedarf, damit die Feuerwehren mit gebündelten Kräften erfolgreich gegen solche Brände vorgehen können.

Interkommunale Zusammenarbeit: Werden Wald- und Vegetationsbrände in Zukunft von den Feuerwehren des Kreises gemeinsam nach einem noch zu erstellenden Konzept bekämpft?


Im Verlauf der Sitzung vom vorletzten September-Dienstag haben die Damen und Herren des Haupt- und Finanzausschusses dem Gemeinderat zur endgültigen Verabschiedung jetzt einstimmig den Beschlussvorschlag unterbreitet, dass sich die Gemeinde Reken an einer Kooperation der Städte, Gemeinden und des Kreises Borken zur Erstellung eines gemeinsamen Wald- und Vegetationsbrandkonzepts mit dem Ziel einer einheitlichen Ausbildung, Taktik und Ausstattung der Feuerwehren zur Bekämpfung von Wald- und Vegetationsbränden beteiligen soll. Zur Projektplanung und -umsetzung werden federführend durch den Kreis Borken Zuwendungen aus der Förderrichtlinie Waldbrandvorbeugung und Waldbrandbekämpfung beantragt.

Zum Hintergrund erläutert der Ordnungsamtsleiter Daniel Edeler: „Die Städte und Gemeinden sind gemäß des Gesetzes über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz für eine nach den örtlichen Verhältnissen leistungsfähige Feuerwehr zuständig. Bei dem Thema Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung handelt es sich aus operativer Sicht um eine komplexe, nicht immer nur von einer Kommune zu leistende Aufgabe. Für die Feuerwehren bietet die strategische und operative Zusammenarbeit enorme Vorteile. Eine enge Kooperation der Gemeinden und des Kreises schafft zahlreiche Synergien sowohl operativ durch die vereinfachte Zusammenarbeit als auch finanziell durch gemeinsame bzw. abgestimmte Anschaffungen. Diese sollen durch das von den Leitungen der Feuerwehren unterstütze Projekt ausgearbeitet werden.“

Im Rahmen der Erarbeitung eines kreisweiten Konzepts ist eine Begleitung durch ein Ingenieurbüro angedacht. Dieses berät und begleitet professionell bei der Erarbeitung einer Gefahrenanalyse und einem Ist-/Soll-Vergleich und soll somit eine Grundlage für die Erarbeitung von Strategien für die künftige Taktik und Anschaffungsbedarfe darstellen. So ist beispielsweise eine Ausstattung vorzuhalten, die den besonderen Anforderungen eines Wald- und Vegetationsbrandes Genüge trägt. Im Rahmen einer Förderung könnten 90 % der Kosten für die Planung und Umsetzung des Projektes finanziert werden. (bv/hh)

21.09.2022