Der Deutsche Bundestag hat im Bundeshaushalt 2022 mit 476 Millionen Euro erhebliche Mittel für investive Projekte von finanziell gesunden Kommunen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur zur Verfügung gestellt. Damit werden Städte und Gemeinden dabei unterstützt, den bestehenden Sanierungsstau bei wichtigen Orten des Zusammenlebens mit besonderer regionaler oder überregionaler Bedeutung und mit hoher Qualität abzubauen. Da die Kommunen ihre Interessenbekundungen bis zum 30. September 2022 beim Bund einreichen müssen, stimmte der Gemeinderat vor Einstieg in seine Sitzung vom 28. September einem Antrag von Manuel Deitert auf Erweiterung der Tagesordnung um den Punkt „Bewerbung auf Förderung durch das Bundesprogramm "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" zur Sanierung des Hallenbades“ zu.

Der erste Schritt in Richtung Sanierung des Rekener Bades ist mit der Bewerbung um eine Förderung durch den Bund gemacht.

Des Weiteren erläuterte der Bürgermeister eine Sanierungsstudie des Osnabrücker Planungsbüros Rohling, die unter anderem für noch mehr Inklusion im Hallenbad sorgen könnte. Barrierefreie Toiletten, Duschen, Badzugänge und Umkleiden sollen entstehen, dazu ein weiterer Lifter für Gäste mit eingeschränkter Mobilität. Darüber hinaus sind taktile Wegführungen mit Noppen und Rillen im Boden für Sehbehinderte ebenso vorgesehen wie optische Signalgeber und Piktogramme für Hörgeschädigte. Modernisierungen und Sanierungen sind zudem geplant im Foyer, im Umkleidetrakt und in den Sanitärräumen, und es sollen auch Sozialräume für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Bades geschaffen werden.

Demnächst noch mehr Spass beim Schwimmen und Planschen im Frei- und Hallenbad durch eine umfangreiche Modernisierung?

Auch ein nachhaltiger Umbau der Lüftungstechnik steht auf dem Programm, der zu erheblichen Einsparungen im Energiebereich führen wird. Für all diese Neuerungen rechnet das Planungsbüro mit Netto-Erstellungskosten in Höhe von 2.711.118 Euro, wegen der zurzeit großen Dynamik auf dem Bausektor unter Vorbehalt. Diese Summe würde zu einer Förderung von rund 1,2 Millionen Euro durch den Bund führen, so daß rund 1,5 Millionen Euro durch die Gemeinde aufgebracht werden müssten. Das Geld könnte im Haushaltsplan 2024 bereitgestellt werden, weil die Durchführung bei einem positiven Bescheid auf den Förderantrag der Gemeinde vermutlich im Sommer 24 starten und bis ins Jahr 2025 andauern würde. Unisono beschloss der Rat sodann: „Der Gemeinderat beauftragt die Verwaltung, sich auf das Förderprogramm des Bundes "Sanierung Kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" mit einer Sanierungssumme in Höhe von 2.711.118 Euro zu bewerben. Entsprechende Haushaltsmittel sind im Haushaltsplan 2024 einzustellen.“

Ein Ziel ist in allen Bereichen die weitere Barrierefreiheit des Hallenbades und insbesondere eine umfangreiche, energetische Optimierung. Im Einzelnen ergeben sich für die einzelnen Bereiche folgende Instandsetzungsziele:

Foyer

• Kassenstützpunkt und Zugang einladend gestalten, besonders für Menschen mit Beeinträchtigungen
• Aufenthaltsqualität für Warte- und Orientierungszonen aufwerten
• Neue WC Anlage (Behindertengerecht im Eingang)
• Orientierung verbessern
• Lüftung erneuern
• Heizkörper, Fußbodenheizung erneuern
• Erneuerung Elektrotechnik
• Erneuerung Beleuchtung
• Windfang / Wärmeschleuse zum Haupteingang installieren
• Fassade im Eingang energetisch sanieren

Umkleiden

• Kernsanierung der Lüftungsanlage
• Heizkörper, Fußbodenheizung erneuern
• Sanierung der Fensterfassade
• Neue Steuerungstechnik für Lüftungstechnik / Raumklima / Luftfeuchte & Temperatur
• Elektrische Anlage / Beleuchtung optimieren
• Barrierefreiheit erhöhen
• Familien integrieren
• Orientierung und Übersichtlichkeit verbessern
• Personalumkleiden und Aufenthaltsraum einfügen

Darüber hinaus sind Instandhaltungsarbeiten am Hubbodenbecken inklusive Beckensanierung erforderlich. (hh)