29.08.2022

»Hoch soll 'n sie leben«

Dass Bürgermeister Manuel Deitert eine öffentliche Rede mit einem Liedchen beginnt, das gibt es auch nicht alle Tage. „Hoch soll ‘n sie leben …“ sang er nach einem von Pfarrer Johannes Bengfort, Prädikant Dr. Hartmut Wiggers und Pastor Thomas Hatwig auf Plattdeutsch gehaltenen ökumenischen Gottesdiensteinst am letzten August-Wochenende gemeinsam mit mehreren hundert Rekenerinnen und Rekenern sowie mit Unterstützung durch die Blaskapelle Reken. Der Anlass: Eine zweitägige, in jeder Beziehung gelungene Jubiläumsfeier des Heimatvereins zu seinem 75-jährigen Bestehen unter dem herrlichen Blätterdach des Rathausplatzes.

Bürgermeister Manuel Deitert (l.) gratuliert dem Vorsitzenden Carsten Hösl (r.) stellvertretend für alle 600 Mitglieder des Vereins zum 75. Geburtstag des Heimatvereins Reken.


Im Anschluss an sein außergewöhnliches, durchaus aber gelungenes Rudelsingen gratulierte der Gemeindechef dem 25-köpfigen Vorstand und allen 600 Mitgliedern des heimatliebenden Zusammenschlusses: „Zu ihrem Jubiläum gratuliere ich ihnen im Namen der Gemeinde Reken, aber auch persönlich sehr herzlich und bedanke mich gleichzeitig für alles, was der Verein in der langen Zeit für die Gemeinde getan hat. Viele Dinge wären in Reken überhaupt nicht möglich ohne das tolle ehrenamtliche Engagement des Heimatvereins, in dem alle unsere fünf Ortsteile nebeneinander ihren Platz finden.“

Voll besetzt ist der Rathausplatz während aller Aktivitäten des Geburtstagsfestes.


Der Vereinsvorsitzende Carsten Hösl hob während seiner Begrüßung auf die gute Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung und der Politik ab, stellte aber auch alle an der Durchführung der Festlichkeiten beteiligten Helferinnen und Helfer aus den eigenen Reihen, aus dem Bauhof und dem Ordnungsamt, der Feuerwehr und der Landwirtschaft sowie das gastronomische Team der Gaststätte Schneermann ins Rampenlicht. Sein vor wenigen Tagen mit dem Bundesverdienstkreuz geehrter Vorgänger Bernd Hensel ließ sodann die Vergangenheit ein wenig Revue passieren, bevor Silke Eilers als Geschäftsführerin des Westfälischen Heimatbundes und Christel Höing von der Kreisheimatpflege auf die Tätigkeitsfelder des Jubilars eingingen.

Bis in die späten Nachtstunden wird am Samstagabend gefeiert.


Der Preisverteilung an drei Klassen eines mit der Michaelschule ins Leben gerufenen Malwettbewerbs aus Anlass des Jubiläums folgte die Übergabe des Heimatpreises 2021 durch den Bürgermeister. Bereits Ende des letzten Jahres waren alle fünf Schützenvereine in der Gemeinde Reken nach dem Heimatverein (2019) und der MarketingGemeinschaft (2020) als neue Titelträger bekannt gegeben worden, konnten aufgrund von Corona bis dato aber noch nicht ausgezeichnet werden. Nach der Zeremonie ging der offizielle Festakt in einen gemütlichen Frühschoppen über. Ferner wurden Mitmach-Aktionen für Jung und Alt mit einer Hüpfburg, einer Melk-Kuh, Feuerwehrspielen und einem Trecker-Korso geboten.

Heimat, dörfliche Nähe, das wärmende Gefühl von Zusammengehörigkeit - all diese Dinge prägten nicht nur den sonntäglichen Teil des Geburtstages, sondern auch schon das Programm am Samstag. Beim Auftakt blieben die Vereinsmitglieder zunächst noch unter sich. Bei einem geselligen Nachmittag gab es Kaffee und Kuchen sowie ein buntes Bühnenprogramm. Ähnlich wie beim Heimatfest brachten die Michaelschul-Kinder der Plattdeutsch AG und weitere Aktive des Vereins Musik und Sketche auf die Bühne. Weiter ging es bis weit in die Nacht hinein mit einer großen Party für das ganze Dorf, bei der DJ Marco Stimmung machte und viele Rekenerinnen und Rekener dazu animieren konnte, endlich wieder mal das Tanzbein zu schwingen. (hh)


Gemeindechef Deitert (links oben) zeichnet alle fünf Schützenvereine Rekens zusammen mit dem Heimatpreis 2021 aus, dessen Symbol der Groß Rekener Vorsitzende Andreas Ewering (unten, 2.v.l.)) stellvertretend für seine Kollegen dem Publikum präsentiert.