26.08.2022

»Sofortprogramm Innenstadt« ist gestartet

„Die Gemeinde Reken hat sich mit Erfolg um eine Berücksichtigung beim ‚Sofortprogramm Innenstadt‘ beworben. Es handelt es sich um ein Förderprogramm des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung zur Stabilisierung der Innenstädte und Zentren in NRW, das helfen soll, auch durch die Lockdowns während der Pandemie entstandene bestehende und drohende Leerstände zu beseitigen oder abzuwenden“, berichtet Bürgermeister Manuel Deitert zum Auftakt eines Pressegespräches, an dem die Berater Thomas Hackenfort und Stefen Hochstadt, Conny Lüke als eingebundene Lokalkompetenz und Stefan Nienhaus sowie Angelika Müller als gemeindliche Ansprechpartner für das Projekt teilnehmen.

Bürgermeister Manuel Deitert (l.), Unternehmensberater Conny Lüke (2.v.l.), die Berater Stefan Hochstadt (Mitte) und Thomas Hackenfort (r.) sowie die Gemeindemitarbeiterin Angelika Müller (2.v.r.) vor dem ehemaligen Café Mensing an der Groß Rekener Hauptstraße 4 neben Blumen Mecking und gegenüber der Sparkasse. Ab September ist dort der zentrale Anlaufpunkt für alle Fragen rund um das „Sofortprogramm Innenstadt“ zu finden.


Monetär gefördert werden diverse Maßnahmen und Vorhaben in den Ortsteilen Groß Reken, Bahnhof Reken und Maria Veen zur Vermeidung und Verringerung von Ladenlokal-Leerständen in den jeweiligen Ortskernen. Die Akquise von möglichst dauerhaften Nachmietern steht dabei eindeutig im Vordergrund, dazu eine Attraktivitätssteigerung der einzelnen Objekte und des umgebenden Gemeinderaums sowie eine Anschubfinanzierung für Vermieter bei eventuell nötigen technischen Erneuerungen und Verbesserungen in den zur Disposition stehenden Ladenlokalen, die eine Größe von 300 Quadratmetern nicht überschreiten dürfen.

Durch eine gezielte und vielfältige Unterstützung erhalten auch ungewöhnliche, mutige und neue Ideen eine Chance zur Verwirklichung. Um einen zentralen Anlaufpunkt zu haben, wird es schon ab September im früheren Café Mensing an der Hauptstraße 4 in Groß Reken gegenüber der Sparkasse und neben Blumen Mecking ein Büro zur Begleitung der Konzeption geben. Unterstützend wird der seit mehr als 20 Jahren vor Ort als Unternehmensberater tätige Conny Lüke, unter anderem maßgeblich beteiligt an der Wiederbelebung des Wochenmarktes, als Ansprechpartner und Bindeglied zwischen den Beratern, der durch Stefan Nienhaus und Angelika Müller in die Offensive eingebundene Gemeindeverwaltung sowie den Bürgerinnen und Bürgern tätig sein.

Als Zentrenmanager für das zunächst bis Ende 2023 befristete Sofortprogramm hat die Gemeinde Reken die Ingenieure Dr. Thomas Hackenfort und Dr. Stefan Hochstadt aus Legden gewinnen können. Sie bilden an den Universitäten Bochum und Köln Studierende in der Architektur und der Stadtentwicklung aus, wobei planerische Verfahren zur (Wieder-)Belebung von Zentren und Quartieren eine bedeutende Rolle spielen. Ganz praktisch erfüllen Hackenfort und Hochstadt aber auch in der Region bereits Aufgaben auf dem Gebiet des Managements von Zentren.

Ihre Erfahrung zeigt: Niemand weiß so genau wie die Menschen vor Ort, was wirklich fehlt, was konkret benötigt wird und bei wem noch gute Ideen schlummern. Als wichtige Methode der Arbeit gelten ihnen daher auch das „vernetzende Kennenlernen“ und das „aktivierende Mitnehmen“ der Menschen und Institutionen in Reken. Der unvoreingenommene Blick von außen ermöglicht Anstrengungen, um dringend benötigte Fähigkeiten und lang gehegte Bedürfnisse hinter so mancher Fassade zu entdecken.

Dem Zweck entsprechend wird es nach einer Präsentation im Gemeinderat am 28. September einen Auftakt-Workshop am Mittwoch, 19. Oktober um 18 Uhr im RekenForum geben, der sich an ExpertInnen und Kenner sowie Engagierte und Interessierte am Leben in der Gemeinde Reken richtet. Anschließend werden in elf weiteren, bis weit ins kommende Jahr geplanten Vertiefungs-Workshops Maßnahmenvorschläge und deren Umsetzbarkeit besprochen, um neue Mieter für zeitweise bis zu 30 Leerstände in Rekener Geschäftsräumen zu finden. Die werden - zunächst bis Ende 2023 - übrigens nur 15 Prozent der Ladenmieten zu tragen haben - der Rest entfällt hauptsächlich auf das Land NRW, auf die Vermieter und auf die Gemeinde.

Thomas Hackenfort und Stefan Hochstadt betonen: „Mit dem Zentrenmanagement wird kein neuer Papiertiger in die Welt gesetzt. Viel wichtiger ist, im Austausch mit den Aktiven Rekens etwas zu erarbeiten, was allen Menschen der Gemeinde und ihren Ortsteilen zu Gute kommt. Die Laufzeit der Beauftragung ist zwar begrenzt, die klare Absicht ist aber dennoch, bestehende und drohende Leerstände so zu überwinden, dass innovative, dauerhafte, zukunftsfähige und beständige wie nachhaltige Lösungen zum Zuge kommen. Zudem werden Fördermöglichkeiten für die Überwindung von Leerständen und Sanierungsmaßnahmen aufgezeigt.“ (pi/hh)