13.06.2022

»Yuliia und Nataliia sind ein Riesengewinn!«

Yuliia Dorosh und Nataliia Petryk wohnen erst seit kurzem in der Gemeinde Reken. Die beiden jungen Frauen sind nach dem Angriff russischer Truppen auf das Atomkraftwerk Saporischschja Anfang März mit Yuliias Mutter und mit einer weiteren Freundin aus der Ukraine über Polen nach Münster geflohen. Ein ukrainischer Priester vermittelte die vier Frauen nach Reken, wo sich Albert Paus und die Flüchtlingshilfe „Menschen für Reken“ um die Neuankömmlinge kümmerten.

Schnell bekamen die Ukrainerinnen eine Wohnung am Sportplatz in Hülsten zugewiesen. Yuliia und Nataliia arbeiten in der Eis Lounge Maria Veen, einem Inklusionsbetrieb am Benediktushof. „Es gefällt uns hier sehr gut“, sagen sie und sind froh, direkt eine Arbeit gefunden zu haben. Sie möchten niemandem zur Last fallen, wollen ihr eigenes Geld verdienen. „Beide haben Lust zu arbeiten, sie arbeiten schnell und gut und sind blitzgescheit – einfach ein Riesengewinn für uns“, freut sich Elisabeth Kranz, die Betriebsleiterin der Eis Lounge, über die neuen Mitarbeiterinnen.

Nataliia Petryk (l.) und Yuliia Dorosh (r.) sind Ukraine-Flüchtlinge, wohnen seit kurzem in der Gemeinde Reken und arbeiten in der Maria Veener Eis Lounge.


Zunächst sind die jungen Frauen in der Spülküche tätig. Daneben stehen Arbeiten wie Schränke und Kühltruhe reinigen, Kühlschrank ausputzen, Plätzchen oder Kuchen backen, Trüffel formen, Erdbeeren putzen oder Schürzen sortieren auf dem Tagesprogramm. Außerdem lernen sie, wie man Waffeln und Flammkuchen backt – damit die aktuelle Speisekarte erweitert werden kann. Nach Feierabend pauken Yuliia (19, College-Studentin in der Ukraine) und Nataliia (21, Mitarbeiterin in einem ukrainischen Naturpark) deutsch. Sie sind ehrgeizig, verbessern ihre Sprachkenntnisse kontinuierlich. Wenn es im Gespräch mit Einheimischen irgendwo hakt, hilft das Smartphone mit dem Google-Übersetzer. Gerne sind die jungen Frauen mit Fahrrädern unterwegs, besuchen das Freibad in Reken, fahren mit der Bahn nach Essen, Köln oder Münster. In Münster halten sie Kontakt zur ukrainischen Gemeinde.

Längst hat das MitarbeiterInnen-Team aus der Eis Lounge die beiden ins Herz geschlossen. Vor oder nach der Arbeit wird in der Spülküche manchmal ukrainische Musik abgespielt. Yuliia und Nataliia zeigen den Kolleginnen und Kollegen, wie man dazu tanzt. Die Ukrainerinnen fühlen sich freundlich aufgenommen in der Mühlengemeinde. Sie sind dankbar für die Hilfe und Unterstützung, die sie bekommen. Und sie halten Kontakt zur Heimat und ihren Familien, so gut es geht. Wenn es in der Ukraine wieder sicherer für sie ist, möchten sie gerne zurück. „Es sind junge Mädchen. Sie haben Heimweh“, beschreibt Lisa Kranz die Situation von der Beiden. (pi/hh)