30.03.2022

Geheimnisse des Gräberfelds am Radberg

Nach mehr als sechs Monaten Corona-Zwangspause veranstaltet der Heimatverein Reken am Montag, 4. April um 19.30 Uhr wieder einen Proaloawend.  Dieses Mal mit einer Premiere: Denn Veranstaltungsort ist nicht wie gewohnt das Haus Uphave, sondern das Clubheim in Hülsten. „Um zu unterstreichen, dass der Heimatverein in allen fünf Ortsteilen zuhause ist, soll es künftig einmal im Jahr einen Proaloawend außerhalb des Heimathauses geben“, sagt der Vorsitzende Carsten Hösl. Mit dem Ortsteil Hülsten mache man jetzt den Anfang.

Grabkeramik, Steinaxt und Leichenbrand aus dem Gräberfeld am Radberg (Ruhr Museum, Foto: Rainer Rothenberg).

Eng mit dem Veranstaltungsort verbunden ist auch das Thema des ersten Proaloawends „vor Ort“. Dr. Patrick Jung, Archäologe des Ruhr Museums in Essen, berichtet über das „Vorzeitliche Gräberfeld am Radberg“ in Hülsten. Dort fanden zwischen 1926 bis 1936 archäologische Ausgrabungen statt, bei denen ein vorgeschichtliches Gräberfeld der Bronze- und frühen Eisenzeit freigelegt wurde. Durchgeführt wurden die Arbeiten durch das damalige Museum der Stadt Essen, dem heutigen Ruhr Museum. Man fand damals über 150 Gräber, die die Menschen dort im 2. Jahrtausend und der ersten Hälfte des 1. Jahrtausends v. Chr. angelegt hatten. Die meisten der Bestatteten wurden hier verbrannt in die Erde gegeben. Ihre Überreste, die Urnen und Grabbeigaben werden bis heute im Ruhr Museum in Essen aufbewahrt und gezeigt.

In dem bebilderten Vortrag stellt Patrick Jung das Gräberfeld und die Funde vor. Neben einer mehrere Tausend Jahre alten Urne wird auch ein Objektkarton mit Leichenbrand gezeigt. Außerdem wird das Leben der Menschen vor rund 3.000 Jahren beleuchtet und die Geschichte der Ausgrabungen erzählt, die für die Forschungsgeschichte eine große Bedeutung erlangen sollten. Als Wissenschaftlicher Mitarbeiter ist Patrick Jung seit 2012 für die Archäologische Sammlung des Ruhr Museums zuständig. Der Heimatverein weist darauf hin, dass beim Proaloawend in Hülsten Schnittchen gereicht werden. Nicht-Vereinsmitglieder sind herzlich willkommen. Es gilt die 2-G-plus-Regel. (pi/hh)