07.06.2022

Piepbrot zum Deutschen Mühlentag

Der Deutsche Mühlentag wurde 1994 von der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung ins Leben gerufen. Er findet jährlich am Pfingstmontag statt. Dann sind bundesweit über 1.000 Wind- und Wassermühlen für Besichtigungen und Führungen geöffnet und als funktionierende technische Denkmäler zu erleben. Ziel des Deutschen Mühlentages ist es, der Bevölkerung zusammen mit dem Denkmalschutz die alte Kulturtechnik des Müllerns wieder ins Bewusstsein zu rufen. Logisch, dass sich der Heimatverein seit langem an dieser Aktion beteiligt und die Rekener Turnwindmühle auch in diesem Jahr wieder öffentlich präsentierte, nachdem das Event in den beiden letzten Jahren aus Pandemiegründen nicht veranstaltet werden konnte. Schließlich gehört sie zu den schönsten und ältesten ihrer Art in Westfalen, war von 1807 bis 1945 als Korn- und Grützmühle in Betrieb.

Der Mühlenbeauftragte Georg Holthausen (r.) und der Imker Reinhard Limberg (l.) stellen mit Hilfe von uralten Backzangen über offenem Feuer Piepbrot her, eine der Attraktionen beim Deutschen Mühlentag am Pfingstmontag.

Vier Mitglieder kümmerten sich den ganzen Tag über in zwei Schichten um weit über 200 Gäste, darunter auch viele auswärtige Familien aus dem ganzen Münsterland und aus dem Ruhrgebiet. Selbstverständlich wurden alle Interessierten in das 1972 in der Mühle errichtete Museum geführt, um das Hauptthema „vom Säen zum Ernten“ mit allen ausgestellten Werkzeugen sowie Haushalts- und Handwerksgeräten zu illustrieren. Auf große Aufmerksamkeit stieß aber auch das Freilichtmuseum rund um die Mühle mit dem „Backhues“, der „Immenschur“ (Bienenhaus), dem „Pütthues“ (Kühlbrunnen) und der „Museschoppe“ (Kornspeicher). Ganz besonders im Blickpunkt stand die Remise im unteren Teil des Mühlengeländes - Imker Reinhard Limberg stellte Piepbrot, auch Oblatenbrot genannt, auf klassische Weise mit alten Backzangen über offenem Feuer her. „Auf dem frischen Brot schmecken Griebenschmalz, Frischkäse oder auch Honig besonders lecker“, verriet der Mühlenbeauftragte Georg Holthausen den Gästen, die natürlich probieren durften. (hh)

Den ganzen Tag über sehr gut besucht ist die Rekener Turmwindmühle, vom Heimatverein anlässlich des Mühlentages vielen Interessierten aus Reken und Umgebung präsentiert.