16.01.2023

Rekske Platt beim Heimatfest

Es geht um die Pflege des Brauchtums und der plattdeutschen Sprache, um die heitere Darstellung aktueller Entwicklungen und um leicht ironische Rückblicke auf Geschehnisse aus der jüngsten Vergangenheit. In der Hauptsache dreht es sich aber darum, dass die Besucher der seit mehreren Jahrzehnten vom Heimatverein Reken durchgeführten Heimatfeste ihren Spass haben, lachen, mitsingen und einfach einige Stunden unbeschwert feiern können. Dieses Ziel haben die ausschließlich aus Laien-DarstellerInnen rekrutierten Aktiven aus allen Ortsteilen einmal mehr erreicht.

Nachdem das Heimatfest des Rekener Heimatvereins 2021 und 2022 pandemiebedingt ausfällt, gelingt der Neustart vor rappelvollem Haus unter der Moderation des neuen Vorsitzenden Carsten Hösl jetzt ganz prächtig!


Über 400 Zuschauer im komplett gefüllten Forum fühlen sich durch die vom Heimatvereins-Vorsitzenden Carsten Hösl in Szene gesetzte Hobbytruppe nach zweijähriger Coronapause bestens unterhalten! Schon die Begrüßung der Gäste deutet darauf hin, dass der als Moderator tätige Chef den nötigen Humor für seine neue Rolle mitbringt: „März 2020 - Hensel legt sein Amt nieder, der Hösl wird neuer Vorsitzender und schon läuft drei Jahre lang pandemiebedingt fast nichts mehr. Schöner Start, aber ab heute Abend geht’s mit unserem Heimatverein und seinen über 500 Mitgliedern ja wieder richtig los. Schönen Abend für auch alle!“

Die Zukunft des Rekske Platt ist gesichert: Einen tollen Auftritt liefern die Jungen und Mädchen der Michaelschule unter der Regie ihrer neuen Ausbilder Maria Hessing (l.) und Heinz Hensel (r.) ab.


Mit Dönnekes, lustigen Gedichten, turbulenten Sketchen und schwungvollen Liedern zaubern die Mitwirkenden nach dem einleitenden Heimatlied eine prächtige Stimmung und viel Kurzweil auf die Bühne. Kiepenkerl Andreas Fraune und Botterfienken Lene Bolle liefern plattdeutsche Rückblicke, und der Frauenchor unter der Akkordeon-Begleitung von Ria Winking-Dülmer stimmt das „Orakel von den 12 Monaten“ an. Sieben Jungen und Mädchen der Plattdeutsch AG der Michaelschule tragen mit ihren neuen Ausbildern Maria Hessing und Heinz Hensel anschließend ihre Kenntnisse im Rekske Platt vor und kassieren lang anhaltenden Beifall, den auch Gerharde Korte, Christa Holthausen, Marita Thiehoff und Lene Bolle für den Song „Die Witwen“ und Aline Heine sowie Claas Wübbeling für den Sketch „Liebe in’t Büro“ erhalten.

Prost Gemeinde! Die Gebrüder Korte brauchen nach ihrem Beitrag „Chaos in der Truppe“ unbedingt einen guten Schluck.


Die obligatorische Pause zur Halbzeit beenden die Mühlenbäcker des Heimatvereins mit dem Bäckerlied, bevor die Gebrüder Korte die Voraussetzungen für ein Amt im Gemeinderat mit ihrem Stück „Chaos in der Truppe“ quer durch den Saal tragen. Die Sketche „Trautes Heim, Glück allein“ vom Rekener Vorzeigeehepaar Marita und Günter Thiehoff alias „Thresken un Heini“ und eine aus Guido Lütkebohmert, Andreas und Silke Korte, Britta Hensel und Claas Wübbeling geformte Theatergruppe mit ihrem „Festkomitee“ lassen die Stimmungskurve noch ein gutes Stück weiter in die Höhe schnellen.

Sie leiten zum Abschluss des Programms über, den alle Akteure und die Besucher gemeinsam bestreiten. Als großer, lautstarker Heimatchor singen alle das von Heinz Wüller getextete und begleitete Stück „In der Rekener Schweiz“, dessen Refrain „In de Rekschke Schweiz, do hölt man godd ut – In de Rekschke Schweiz, do bünn wi te Huus“ mehrmals aus allen Kehlen durch den Saal donnert. Nach einem Schlusswort und einem großen Dankeschön des Vereinsvorsitzenden an alle Mitwirkenden und Besucher plus einer Riesentombola lassen viele Rekenerinnen und Rekener das stimmungsvolle Fest in gemütlicher Runde ausklingen. Durchweg ist man sich einig, ein gelungenes Heimatfest erlebt zu haben. (hh)