10.01.2023

Sei Benedikts letzte Chance

Man kennt sich, man hilft sich – das sagen wohl viele Menschen, deren Heimat der ländliche Raum ist. Die Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde Reken im Münsterland haben am 8. Januar gezeigt, was Zusammenhalt bedeutet. In großer Zahl folgten sie dem Aufruf zu einer Registrierungsaktion für Familienvater Benedikt Wahlers (33), der innerhalb weniger Monate zum zweiten Mal an Blutkrebs erkrankt ist und nun dringend eine Stammzellspende benötigt.

So voll war es am letzten Sonntag über Stunden bei der DKMS-Typisierungsaktion im Forum für den an Leukämie erkrankten Rekener Benedikt Wahlers.


Benedikts gesundheitlicher Zustand ist ernst. Darum drücken alle die Daumen, dass für ihn bald eine passende Spenderin oder ein passender Spender gefunden wird. Im Sommer 2022 erkrankte er erstmals an einer aggressiven akuten Leukämie. Sofort wurden er intensiv mit Chemotherapien und Bestrahlungen sowie einer Stammzellspende seiner Schwester behandelt. Die Hoffnung auf Heilung war groß. Doch nur wenige Wochen später kam der Blutkrebs mit voller Wucht zurück. Aktuell ist Benedikt wieder im Krankenhaus, bekommt Morphium gegen seine starken Schmerzen und eine weitere Chemotherapie.

Zu den wenigen Lichtblicken in dieser Zeit zählen die gemeinsamen Spaziergänge zur örtlichen Waldkappelle mit seiner Frau Lisa und seiner kleinen Tochter Johanna. „Eine Kerze anzünden und zurück“, sagt Bene. Sein größter Wunsch: „Ich möchte mein Kind aufwachsen sehen. Ihre ersten Krabbelversuche musste ich im Krankenhaus per Video verfolgen. Ich will leben.“ Die Familie kommt für eine Spende nicht mehr infrage. Seine letzte Chance sind die Stammzellen einer fremden Person.

Um Aufmerksamkeit für Benedikt sowie andere Menschen mit Blutkrebs zu schaffen und viele neue SpenderInnen zu registrieren gab es am 8. Januar in Benedikts Wohnort eine Registrierungsaktion im RekenForum. Dafür hatten sich Familie und Freunde im Vorfeld der Aktion mächtig ins Zeug gelegt und ein Rahmenprogramm auf die Beine gestellt, das sich sehen lassen konnte – mit viel Musik, Tanz und einer großen Versteigerung. Das überwältigende Ergebnis der Aktion: 1.105 neue potenzielle Stammzellspenderinnen und -spender und über 20.000 Euro für die DKMS. „Gänsehaut“, so beschrieb Benedikts Bruder Markus Wahlers sein Gefühl angesichts der vielen Leute, die Schlange standen, um sich registrieren zu lassen.

Trotz allen Engagements wurde bislang kein passendes Match für Bene gefunden. Wer ihm helfen möchte, gesund und zwischen 17 und 55 Jahren alt ist, kann sich über www.dkms.de/benedikt ein Registrierungsset nach Hause bestellen. Auch deine Geldspende kann Leben retten, denn allein jede Neuregistrierung kostet uns 40 Euro. Ebenso nutzen wir Geldspenden, um die Daten unserer SpenderInnen stetig zu aktualisieren oder unsere Forschungsarbeit und Internationalisierung voranzutreiben. (Presseinfo DKMS / hh)