Heimat-Preis des Kreises Borken: 3. Preis für den Heimatverein Reken
Quelle: Heimatverein Reken
Der Heimatverein Reken zählt zu den drei Preisträgern des diesjährigen Heimat-Preis-Wettbewerbs des Kreises Borken. Für das Projekt „Radberg-Vitrine“ in Kooperation mit der Volksbank in der Hohen Mark und dem Ruhr Museum Essen ist der Heimatverein mit dem 3. Preis - dotiert mit 2000 Euro - ausgezeichnet worden.
Vor Beginn der jüngsten Kreistagssitzung im Borkener Kreishaus überreichte Landrat Dr. Kai Zwicker dem Vorsitzenden Carsten Hösl die Urkunde und das Preisgeld. Der 1. Preis - dotiert mit 5000 Euro - geht an die Initiative „Runder Tisch Nachhaltigkeit Ahaus“, zweiter Preisträger (3000 Euro Preisgeld) ist die Vereinigung „Heimat.Vardingholt“. In diesem Jahr gab es 26 Bewerbungen.
Der Text der Urkunde hat folgenden Wortlaut: „Der Radberg im Rekener Ortsteil Hülsten war in den 1920-er und 1930-er Jahren Schauplatz archäologischer Ausgrabungen. Gefunden wurde ein Gräberfeld aus der Bronze- und frühen Eisenzeit mit etwa 150 Gräbern. Die Überreste der Bestatteten sowie Graburnen und Beigaben werden seither im heutigen Ruhr-Museum in Essen aufbewahrt und ausgestellt. Eine dieser Kostbarkeiten, die von den Ausgräbern so benannte Urne Nr. 21, die ca. 3.000 Jahre alt ist, hat knapp 100 Jahre später zusammen mit zwei weiteren Exponaten den Weg zurück nach Reken gefunden. Diese Exponate werden von nun an dauerhaft in der Volksbank in der Hohen Mark in Reken öffentlich ausgestellt. Die Jury würdigte die Rückholung der Exponate an ihren Fundort und die innovative Präsentation an einem für alle zugänglichen Ort. Dadurch wird eine Verbindung zwischen Tourismus und Bildung geschaffen.“
Zur Erinnerung: Im Januar 2022 hatte Dr. Patrick Jung, der Leiter der Archäologischen Sammlung des Ruhr Museums, beim ersten Proaloawend vor Ort in Hülsten ausführlich über die Ausgrabungen am Radberg berichtet. Er bezeichnete sie als „Meilenstein in der Forschungsgeschichte“. Bereits an diesem Abend kam die Möglichkeit einer Dauerleihgabe von Grabungsexponaten zur Sprache.
Mit der Bereitschaft der Volksbank in der Hohen Mark, die Radberg-Urne in der Hauptstelle auszustellen, nahm das Projekt schließlich Fahrt auf. Das heimische Geldinstitut hat die kleine Ausstellung im Erdgeschoss maßgeblich finanziell gefördert. Sie ist im Oktober 2023 im Beisein von Bürgermeister Manuel Deitert eröffnet worden und kann während der Öffnungszeiten der Bank besichtigt werden.
An der Realisierung des Projektes „Radberg-Vitrine“ waren beteiligt: Raimund Wolter, Gerd Niewerth (beide Heimatverein Reken), Dr. Patrick Jung (Ruhr Museum Essen) und Berthold Büser (Volksbank in der Hohen Mark).
Der Heimat-Preis-Wettbewerb 2024 des Kreises Borken stand unter dem Motto „Unsere Heimat. Unsere Zukunft.“ Ermöglicht wurde die Preisvergabe durch Fördergelder des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW.
Die Auswahl der Preisträger erfolgte daraufhin einvernehmlich durch eine Jury, der angehörten: Wilhelm Stilkenbäumer als Vorsitzender des Ausschusses für Kultur und Sport des Kreistages, Kreisdirektor Dr. Ansgar Hörster, Kreisheimatpflegerin Christel Höink, jeweils ein Mitglied jeder Kreistagsfraktion (Angelika Dannenbaum, Ludger Konrad, Theodor Nieland, Dominique Niemeier und Jens Steiner) sowie Elisabeth Büning, Leiterin des Fachbereichs Bildung, Schule, Kultur und Sport der Kreisverwaltung.
Die eigentliche Ehrungsveranstaltung mit ausführlicher Darstellung der Verdienste der Preisträger und weiterer besonders anerkennungswürdiger Bewerbungen wird im kommenden Frühsommer in Ahaus stattfinden.
Preisverleihung im Borkener Kreishaus: Landrat Dr. Kai Zwicker (3. v. Re.) überreicht dem Vorsitzenden des Heimatvereins Reken, Carsten Hösl, die Urkunde für den 3. Preis des Heimat-Preises 2024 des Kreises Borken.
Die Radberg-Vitrine ist in der Hauptstelle der Volksbank in der Hohen Mark ausgestellt. Das Bild von der Eröffnung im Oktober 2023 zeigt (links) Dr. Patrick Jung (Ruhr Museum Essen) und Berthold Büser (Volksbank).