20.02.2023

Kamelle und Strüssjer im Regen von Reken

Der Wettergott hat dieses Mal kein Herz für Reken, einen der bestbesuchten Straßenkarnevals-Hotspots des Münsterlandes. Nach tagelangen recht passablen Freiluft-Bedingungen nieselt und windet es am Karnevalssamstag ohne Unterlass. So richtiges Schmuddelwetter eben. Tonnenweise Kamelle, Schokolädcher und Strüssjer von oben lassen die Regentropfen aber größtenteils vergessen, als es um 14.11 Uhr zum 27. Mal auf die RKV-Narrenreise durch den Dorfkern von Groß Reken geht. Tausende Besucher aus allen Ortsteilen und aus der Umgebung sind dabei, als das Prinzenpaar des Vereins den Startschuss gibt. Gut gelaunt und überwiegend toll verkleidet bevölkern die erwartungsvollen Gäste alle Straßen an der Strecke, freuen sich nach zweijähriger Corona-Pause auf den ebenso knallig bunten wie lauten Lindwurm der Prunkwagen und der Fußgruppen.

Vierzehn Mottowagen und neun Fußgruppen schlängeln sich durch Tausende von Narren in der Groß Rekener Dorfmitte.


Zu sehen gibt es neun schillernde und tanzende Fußgruppen, die Garden des RKV und vierzehn Mottowagen aus Velen, Marbeck, Ramsdorf, Reken und Gescher-Hochmoor, die über zwei Stunden von der Schulstraße über die Familienzone in der Neuen Mitte, die Hauptstraße und den Surkstamm zum Zielpunkt in Richtung Zelt auf dem Bleeseke Plass unterwegs sind. Gut auszumachen ist der weithin strahlende Wagen der Kolonne Wahnsinn. Und echter Wahnsinn ist es wirklich, was auf dem Rundkurs abläuft. Der Prinzenwagen der JUKAVE und die Schützenbruderschaft Velen heizen die Stimmung ebenso an wie das Karnevalsteam Hau Weg und wie die Rekener Tollitäten Dejan und I. Jenny I. sowie das Kinderprinzenpaar Luan I. und Mila I. auf dem Prinzenschiff.

Das Prinzen- eröffnet zusammen mit dem Kinderprinzenpaar den lang herbeigesehnten RKV-Karnevalsumzug.


Weitere Wagen mit solchen Themen wir 90-er Disco, Wilder Westen, Weihnachten, New Kids, Wir sind verstrahlt, Augen zu und durch, Las Vegas, Techno Scheune und One Love Zug unterhalten das Publikum ebenfalls prächtig, schicken heiße Partymusik in jede Richtung und bringen jung wie alt ins Schunkeln. Optisch nicht zu verachten auch die vielen Funkenmariechen, die Flamingos aus dem Zwillbrocker Venn, die Schlümpfe und die Eisprinzessinnen. Den Rekener Karnevalspreis hätten sie eigentlich alle verdient, in der Hauptsache aber ganz sicher die großartigen Jecken in ihren witzigen Phantasiekostümen an den Straßenrändern. Obwohl total durchnässt, sie sind gut drauf, liegen sich tanzend in den Armen und feiern auch später noch im Zelt und in den umliegenden Gaststätten, was das Zeug hält. Da kann man nur sagen: Reken Helau! (hh)

Reken wie es swingt und lacht - es gibt beim Karneval kein schlechtes Wetter, wenn man die passende Kleidung mitgebracht hat.